Reizdarm

Reizdarm

Ein aufgeblähter Bauch oder lästige Blähungen, Völlegefühl oder Krämpfe, Durchfall oder Verstopfung sind typische Symptome eines Reizdarmsyndroms – eine der weltweit häufigsten Diagnosen. Machte man früher nach Ausschluss organischer Ursachen Stress und psychische Probleme für die Beschwerden verantwortlich, so konnte inzwischen in vielen Studien nachgewiesen werden, dass bei bis zu 2/3 aller Reizdarmpatienten eine gestörte Darmbarriere (leacky gut), eingeschränkte Darmtätigkeit, Ernährungsfehler, Histaminüberschuss, Nahrungsmittelunverträglichkeiten, Parasiten oder Veränderung der Darmflora zugrunde liegen. Aber auch eine Dünndarmfehlbesiedlung, kurz SIBO (small intestal bacterial overgrowth) genannt, kann zu anhaltenden Beschwerden führen.

Eine genaue Erhebung der Krankengeschichte, Blut- und Stuhlproben, spezielle Atemtests führen zur Diagnose und individuell erstellten Therapie- und Ernährungsumstellung.

Sibo – eine noch wenig bekannte und damit oft übersehene Erkrankung. Viele Reizdarmpatienten erfahren keine Linderung der Bauchbeschwerden trotz konsequenter Diäten, Einnahme von Ballaststoffen, Prä- und Probiotika oder durch Stressbewältigung.

Im Gegenteil: Oft verstärken sich die Probleme noch!

Typische Symptome bestehen anfangs nur unmittelbar nach dem Essen, später dauerhaft: Aufstoßen und Sodbrennen:

  • Schmerzen
  • Völlegefühl und ein dauerhaft geblähter Bauch
  • Erschöpfungen und Schlafstörungen
  • Depressionen
  • Gelenkschmerzen
  • Konzentrationsstörungen („brain fog“)

SIBO ist physisch, psychisch und mental extrem belastend.

Verantwortlich sind Dickdarmbakterien, die sich im Dünndarm, der normalerweise keimarm ist, angesiedelt haben. Dort verstoffwechseln sie insbesondere Kohlenhydrate und produzieren kurz nach der Nahrungsaufnahme Gase (Wasserstoff u/o Methan). Nachgewiesen werden können sie in einem speziellen Atemtest, den die Patienten zu Hause durchführen können.

Die Therapie ist komplex, kann mit pflanzlichen oder chemischen Medikamenten erfolgen, muss andere Darmstörungen mit umfassen und braucht vor allem eine gute therapeutische Begleitung und Geduld.

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